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Dankbarkeit

Lesezeit: 4 Minuten

Dankbarkeit – ursprünglich am ehesten in den Religionen verankert und im Lauf der Zeit fast schon aus der Mode geraten. Erst in den letzten Jahren kommt dieser Begriff, auch ohne religiösen Zusammenhang, wieder vermehrt in das Bewusstsein der Menschen. Dankbarkeit hat in den letzten Jahren auch Einzug in die psychotherapeutische Arbeit gehalten. Allein in Google erscheinen unter diesem Begriff derzeit über 11 Millionen Einträge. 

Dankbarkeit- wie geht es dir mit diesem Wort? Lausche doch jetzt einen Moment in dich hinein. Was löst dieses Wort bei dir aus? Macht sich ein warmes leichtes Gefühl der Freude und der Dankbarkeit in dir breit? 

Oder fängt es an, in deinem Bauch zu grummeln? So ging es mir zumindest, als ich mich zum ersten Mal bewusst mit dem Thema beschäftigt habe. Dankbarkeit im Prinzip ja, aber dabei doch irgendwie ein komisches Gefühl im Bauch. Es lohnt sich deshalb, einmal genauer hinzuschauen.

Was Dankbarkeit ist, wann sie ein schönes Gefühl auslöst und warum du mit einer Haltung der Dankbarkeit viel besser lebst, das erfährst du im Folgenden.

Was genau ist Dankbarkeit?

Wikipedia schreibt: Dankbarkeit ist ein positives Gefühl oder eine Haltung in Anerkennung einer materiellen oder immateriellen Zuwendung, die man erhalten hat oder erhalten wird. 

Bauchschmerzen

Soweit so gut. Du bekommst etwas geschenkt, freust dich darüber und dann bist du dankbar. So hatte ich das zumindest verstanden. Warum dann immer noch so ein komisches Gefühl im Bauch? 

Was mir persönlich bei genauerem Hinsehen Bauchschmerzen bereitet hat, sind Zuwendungen, die ich bekommen habe, wofür aber – meist unausgesprochen – eine Gegenleistung erwartet wurde. Nicht unbedingt in Form einer Bezahlung, aber im Sinne: dafür solltest du mir (ewig) dankbar sein! 

Das gibt mir das Gefühl ich bin klein, ich bin abhängig, ich bin nicht gut genug und ich bin Opfer. Wikipedia nennt dieses Gefühl Dankesschuld. Das heißt: jemand anderes erwartet Dank und macht mir damit Schuldgefühle. 

Ich habe schon lange keine Lust mehr auf Schuldgefühle, die mir jemand anderes macht! Es lohnt sich also, Dankbarkeit und Dankesschuld wirklich zu trennen. 

Über Geschenke freue ich mich

Wenn ich jedoch ein Geschenk bekomme, wird keinerlei Gegenleistung erwartet und ich gehe keinerlei Verpflichtung ein indem ich es annehme – sonst ist es ja kein Geschenk.

Leider wird das oft verwechselt und es wird nicht darüber gesprochen – ist es nun ein Geschenk oder wird etwas dafür erwartet? Aber dein Gefühl sagt es dir in der Regel. Deshalb möchte ich dich ermuntern, immer genau zu prüfen und ggf. auch nachzufragen, ob etwas ein Geschenk ist oder eine Leistung, für die in irgendeiner Form eine Bezahlung oder Gegenleistung erwartet wird. Erst dann kannst du frei entscheiden ob du diese Zuwendung annimmst oder lieber nicht. 

Vielleicht fällt es dir jetzt in Gedanken schon leichter, ein Geschenk anzunehmen – und dankbar dafür zu sein?

Wem danken?

Naheliegend ist es, sich bei dem Schenkenden zu bedanken. Du kannst dich auch bei deinen Liebsten bedanken, für alles was sie dir täglich schenken.

Wenn du in irgendeiner Form gläubig bist, kannst du dich bei deinem Gott oder deinem Schöpfer bedanken. Ansonsten kannst du auch einfach dem Universum oder dem Leben danken. Selbstverständlich darfst du dich auch bei dir selbst und deinem Körper bedanken – das wird häufig sogar am ehesten vernachlässigt. Du kannst auch ganz allgemein und ohne konkreten Ansprechpartner dankbar sein. 

Stufen der Dankbarkeit

Robert Betz redet von 3 Stufen der Dankbarkeit:

  1. Dankbarkeit für das, was du (täglich) geschenkt bekommst.
  2. Dankbarkeit im Voraus für das, was du noch bekommen wirst. (Du vertraust darauf, und bedankst dich jetzt schon für Alles was du noch bekommen wirst).
  3. Dankbarkeit für das, was du bekommen hast, aber gar nicht wirklich haben wolltest. Wie zum Bsp. eine Krankheit, einen Verlust, einen Schmerz, eine Enttäuschung… (Du erkennst, dass in allem! was dir begegnet ein Geschenk liegt). 

Wozu überhaupt dankbar sein?

Es ist wissenschaftlich in verschiedenen Studien untersucht, dass sich dankbare Menschen insgesamt besser fühlen. Sie sind mit ihrem Leben glücklicher und zufriedener. Dankbare Menschen leiden seltener unter Stress und Depressionen und sie schlafen besser. Dankbarkeit wirkt sich positiv auf soziale Beziehungen aus. Eine Studie zeigt, dass Dankbarkeit auch zu mehr Großzügigkeit, Empathie und Hilfsbereitschaft führt.

Eine dankbare Grundhaltung wirkt wie ein Magnet. Dein gesamtes Energiesystem ist auf das Empfangen und Annehmen vieler Geschenke ausgerichtet und auf die Fülle, die dich umgibt.

Schon der Prophet Mohammed sagte: „Dankbarkeit für die Fülle, die ihr erhalten habt ist die beste Garantie dafür, dass diese Fülle nicht aufhört.“

Schönreden?

Dankbar sein heißt nicht, sich etwas schön zu reden. Aber so wie es Menschen gibt, die immer ein Haar in der Suppe finden – oder besser gesagt: danach suchen -, gibt es Menschen, die ihr Augenmerk darauf richten, das Gute in einer Situation zu sehen und dafür dankbar sind. 

Zu welchen Menschen möchtest du gehören? Es ist deine Entscheidung. 

Von Geschenken umgeben

Vielleicht magst du dir jetzt einen Moment Zeit nehmen und überlegen, wofür du dankbar sein könntest? Fällt dir spontan etwas ein? Wenn dir nichts einfällt ist es nicht schlimm, es ist vielleicht ungewohnt und braucht etwas Übung. 

Ich lade dich dazu ein, eine Woche lang ein Dankbarkeits-Tagebuch zu führen. Nimm dir am Ende jedes Tages ein paar Minuten Zeit und schreibe auf, wofür du an dem Tag dankbar bist. Beginne mit 3 Dingen täglich.

Das müssen keine großartigen oder außergewöhnliche Dinge sein. Es können ganz alltägliche Sachen sein wie: ein Sonnenstrahl der dich gewärmt hat, ein Vogel den du zwitschern gehört hast, ein Lächeln, das dir jemand geschenkt hat… Oder einfach das warme Bett in dem du morgens aufgewacht bist, die kuschelige Decke, das fließende Wasser unter der Dusche, das Müsli zum Frühstück… 

Wenn du die Augen öffnest und mit ein bisschen Übung entdeckst du immer mehr. Ich denke es wird nicht bei 3 Dingen pro Tag bleiben. Und vielleicht bleibt es auch nicht bei einem Experiment, das du nur eine Woche lang machst.

Ich freue mich, wenn du deine Erfahrungen in einem Kommentar mit mir und anderen teilst.

Danke fürs Lesen und viel Freude beim Experimentieren.

Bianka

 

Beitragsfoto: DreamPixer auf Pixabay