Von meinem Blog

Bunter Drache am Himmel

Jahreszeiten im Jin Shin Jyutsu – Herbst

Lesezeit: 3 Minuten

Der Herbst der Herbst, der Herbst ist da, er bringt uns Wind hei hussassa…..

So beginnt ein fröhliches Kinderlied, das richtig Lust auf den Herbst macht.

Freust du dich über den Herbst? Oder macht es dich eher traurig, dass der Sommer endgültig vorbei ist? Was verbindest du mit dem Herbst? 

Herbstliche Geschenke

Ich persönlich liebe den Herbst. Zumindest dann, wenn es nicht tagelang nur trüb und dunkel ist, da übermannt mich gelegentlich auch die Melancholie. Im Allgemeinen ist der Herbst für mich jedoch die perfekte Zeit zum Wandern in bunten Wäldern. Erdiger Duft. Kastanien sammeln. Sich vom Wind durchpusten lassen. Drachen steigen lassen. Wieder wärmer anziehen und nach dem Spaziergang zuhause bei Kerzenschein gemütlich einen Tee trinken. Erste Lebkuchen essen. Bei Regen absichtlich in Pfützen treten und das Wasser spritzen lassen. Geheimnisvolle Landschaften im Nebel…

Welche Geschenke uns der Herbst im Jin Shin Jyutsu macht und den dazu passenden Strömtipp erfährst du in diesem Blogbeitrag.

Der Herbst im Jin Shin Jyutsu

Nach der Zeit des Spätsommers mit seiner Ernte und Fülle, geht es oft fast unmerklich in den Herbst über. Herbst in der Natur bedeutet Rückzug der Pflanzensäfte in Stamm und Wurzeln, Anlegen der Blattknospen für das nächste Frühjahr und Loslassen der Blätter.

Die 2. Tiefe

Im Jin Shin Jyutsu ist der Herbst der 2. Tiefe zugeordnet. In dieser 2. Tiefe wohnen unsere tiefe Hautschicht mit ihrem Unterhautfettgewebe, das Stütz- und Bindegewebe und auch die Faszien. Die dazu gehörenden Organ-Funktionsenergien sind Lunge und Dickdarm. Das entsprechende Element ist die Luft. Der Planet ist die Venus. Und die zugehörige Emotion und Einstellung ist die Trauer. Die Farbe ist weiß – nicht ohne Grund ist in manchen Ländern das die Farbe der Trauer. 

Bindegewebe, Lunge & Dickdarm

Die tiefe Hautschicht mit ihrem Unterhautfettgewebe wärmt uns und federt ab, was uns von außen trifft. Dieses Fettgewebe, speichert Energie und fettlösliche Stoffe. Das Bindegewebe hält uns zusammen und stützt. Seine Faszien durchziehen unseren ganzen Körper wie ein gut durchdachtes Spinnennetz, sie verbinden alles und trennen in verschiedene Kompartimente.

Im Bindegewebe mit seinen Faszien sind all unsere Erlebnisse, auch die traumatischen Erfahrungen gespeichert. 

Unsere Lunge mit ihrer riesigen Oberfläche versorgt uns bei jeder Einatmung mit frischem Lebensatem und Sauerstoff und gibt mit der Ausatmung viele Schadstoffe wieder ab. Mit dem Atemstrom ermöglicht sie uns, zu kommunizieren und unsere Emotionen und Gedanken sprachlich auszudrücken. 

Der Dickdarm entzieht unbrauchbaren Nahrungsresten das lebensnotwendige Wasser und scheidet zu gegebener Zeit aus, was wir nicht mehr brauchen. 

Geben und Empfangen

All das sind Organstrukturen bei denen es um Beziehung geht – wer bin ich und wer bist du, und wie können wir uns harmonisch begegnen? Es geht um den Austausch mit der Umwelt. Es geht um das angemessene Verhältnis von Geben und Empfangen. Es geht darum, all das loszulassen, was längst seinen Nutzen, seine Berechtigung und Gültigkeit verloren hat. 

Wie das harmonisch funktionieren kann, das zeigt uns der Herbst. Wenn die Essenz des Lebens für die nächste Generationen und die Zukunft im Samen gespeichert ist, dann kann ich mich ganz beruhigt wieder auf mich selbst besinnen, mich zurückziehen und überdenken was mir persönlich wichtig ist. Und in dem Wissen und Vertrauen, dass alles für den nächsten Frühling und für das Gedeihen der nächsten Generation bestens vorbereitet ist, kann ich mit Leichtigkeit loslassen, was mir nicht mehr nützt und was mich unnötig  beschwert. 

Loslassen

Loslassen ist manchmal auch mit Trauer verbunden. Es ist immer ein Abschied. Der Planet Venus hilft uns dabei, das Schöne in Allem zu sehen. Die Venus ist der hellste Stern am Nachthimmel. Dort, wo bei Neumond alles dunkel ist und in tiefster, dunkelster Nacht keine Hoffnung mehr zu sein scheint, da leuchtet uns die Venus. 

Diese Qualitäten des Herbstes im Jin Shin Jyutsu helfen uns, durch unsere Trauer hindurch zu atmen und all das Schöne zu sehen, das uns geschenkt wird. Dann kann es möglich werden, voll Vertrauen auf das kommende Neue das Alte in Dankbarkeit loszulassen. 

Mein Strömtipp:

Ringfinger halten

Halte einfach deinen Ringfinger, egal ob rechts oder links. Ganz bequem mit den Fingern der einen Hand den Ringfinger der anderen Hand umschließen und halten, so wie es angenehm ist. Mal hier 5 Minuten oder dort 20 Minuten, so oft und so lange es für dich angenehm ist. 

Wenn du deinen Ringfinger hältst, kann all deine Trauer und Traurigkeit beginnen dahinzuschmelzen. Deine Atmung kann sich vertiefen und im passenden Rhythmus geschehen. Du kannst beginnen loszulassen was dir nicht mehr dient. Und du kannst anfangen zu vertrauen und dich zu trauen. 

So einfach ist Jin Shin Jyutsu – halte einfach deinen Ringfinger

Bianka

Beitragsfoto: Myriams-Fotos auf Pixabay